Ausstellungen

Michael Ewen

Michael Ewen

Veränderung im begrenzten Raum 

Die Fotografie spielt im Werk von Michael Ewen eine wichtige Rolle. In Lehrte werden Arbeiten gezeigt, die Teil eines Langzeitprojekts mit dem Titel "Spuren der Veränderung im begrenzten Raum" sind. Dabei steht das direkte Umfeld im Fokus von Schwarzweiß- und Farbaufnahmen, bei denen banale Dinge durch modellierendes Licht neu in Szene gesetzt und verfremdet werden. Herausgelöst aus dem Alltag verlieren die Motive ihre Nützlichkeit und werden zu grafischen Kompositionen, die eine eigene Poesie zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit entfalten.

Materialität, Struktur und Rhythmus bilden auch die Grundlage der malerischen Werke von Michael Ewen. Dabei lässt sich eine Verbindung zur Architektur erkennen, aber auch zu Rastern und Mustern, die an Textiles erinnern. Die Ausrichtung der Komposition in horizontale und vertikale Linien erzeugt Strenge, doch bleiben die Spuren einer individuellen malerischen Bearbeitung sichtbar, die teilweise durch organische Formen erweitert wird. Ein Bezug zur Natur findet sich in den abstrakten Landschaften, die auf horizontalen Farbbändern beruhen, deren klare Konturen zugunsten fließender Übergänge zum Teil aufgelöst werden.

Mit verschiedenen Medien spürt Michael Ewen dem Unscheinbaren im Alltag nach und vermittelt durch kontrastreiche Kompositionen eine andere Sicht auf die Dinge. Das Entdecken  wie das Bearbeiten von Bildmaterial kommen dabei zusammen, so dass eine Wechselwirkung zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit entsteht.

Der aus der Eifel stammende Michael Ewen lebt und arbeitet seit 1973 in Braunschweig.

Eröffnung: Freitag, 12. April 2024, 19.00 Uhr
Begrüßung: Bürgermeister Franke Prüße
Einführung: Julienne Franke

Dauer der Ausstellung: bis 9. Juni 2024

Vorschau

Frank Nordiek & Michael Zwingmann
Momentaufnahmen

Beide Künstler teilen sich ein Atelier in Hemmingen, arbeiten aber unabhängig voneinander. In ihrer gemeinsamen Ausstellung werden zwei bildhauerische Positionen sichtbar, die sich von den Materialien und dem künstlerischen Ansatz unterscheiden.

Frank Nordiek arbeitet als Landart-Künstler meist mit natürlichem Material wie Holz, steine oder Eis, das er in der unmittelbaren Umgebung des Entstehungsortes vorfindet. Die Werke verändern sich mit der Zeit, sie sind vergänglich und blieben für die Nachwelt nur mittels von Fotografien sichtbar. Für die Städtische Galerie Lehrte wird eine Installation vor Ort entstehen, die den Raum auf Zeit verändert. Hinzu kommen kleinformatige Laser-Cuts, die von den Motiven und Materialien einen Bezug zur Landart herstellen. Sie verbinden das Filigrane einer Zeichnung mit dem Haptischen eines Objekts.
Michael Zwingmann stellt Skulpturen her, die oft auf geometrischen Formen beruhen. Für deren Umsetzung nutzt er teilweise Asphalt, ein Material, das normalerweise eher im Straßenbau als in der Kunst eingesetzt wird. Der schwarze, lichtschluckende Asphalt lässt sich in Formen gießen und bietet daher vielfältige Möglichkeiten für skulpturale Arbeiten. Aber auch Metall kommt bei seinen Werken zum Einsatz, die sich inhaltlich mit dem Verhältnis von Natur und der Vorstellungswelt des Meschen befassen. Dabei spielt die Anordnung der Objekte im Raum eine Rolle.

Die unterschiedliche Arbeitsweise beider Künstler thematisiert formale Fragen ebenso wie die Wirkung verschiedener Werkstoffe im Raum. Die Natur bildet für beide eine Referenz, wobei Grenzen wie Möglichkeiten menschlicher Gestaltung sichtbar werden. 

Eröffnung: 21. Juni 2024