Grußwort zum Jahreswechsel 2025/2026

Liebe Lehrterinnen und Lehrter,

die Tage des Jahres 2025 sind gezählt und hier und da wird sicherlich die Frage aufkommen: „Wo ist die Zeit nur geblieben?“. Gefühlt scheint die Welt sich immer schneller zu drehen, so dass der Jahreswechsel die Gelegenheit bietet, dem hektischen Alltag zu entfliehen und einmal in aller Ruhe auf die Ereignisse der letzten 365 Tage zurückzuschauen und einen Ausblick auf Bevorstehendes zu wagen. Als Bürgermeister denke ich dabei natürlich zunächst an jene Ereignisse, die uns in Lehrte gemeinsam bewegt haben.

Hier steht natürlich an erster Stelle die Umgestaltung der Lehrter Schullandschaft. Wir müssen und wollen bis 2028 insgesamt sicherlich über 170 Millionen Euro in unsere Schulen investieren – ein Betrag, der eine klare Haltung zeigt: Gute Bildung ist die Grundlage für die Zukunft unserer Stadt. Der Baufortschritt des Schulzentrums Lehrte-Süd ist mittlerweile unübersehbar. Das neue Schulgebäude für 1300 Kinder integriert Gesamtschule und Realschule. Erfreulicher Weise liegt der Bau noch im Zeitplan, so dass die ersten Schülerinnen und Schüler voraussichtlich im Sommer 2026 dort einziehen werden. Anschließend können die in die Jahre gekommenen Bestandsgebäude an der Südstraße abgerissen werden und dem Neubau einer Dreifeldturnhalle und eines Parkdecks weichen. Zudem soll der künftige Schulcampus durch eine KiTa mit Familienzentrum und eine Förderschule der Region Hannover ergänzt werden.

Die Planungen für unser zweites Schulprojekt, den Bau des Schulzentrums Lehrte-Mitte, wurden ebenso zielstrebig vorangetrieben. Für den zukünftigen Campus, bestehend aus Gymnasium und Albert-Schweitzer-Schule läuft aktuell das Vergabeverfahren. Der Beginn für die detaillierte Planungs- und die sich dann anschließende Bauphase ist für die zweite Jahreshälfte 2026 vorgesehen.

Auch in anderer Hinsicht haben wir 2025 wichtige Weichen gestellt. Die Modernisierung der Bahnhofstraße und des Rathausquartiers ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte der kommenden Jahre. Die Bürgerdialoge im September haben bewiesen, wie wichtig es ist, dass wir diesen Prozess gemeinsam gestalten. Die vielen konstruktiven Beiträge, Anregungen und Diskussionen waren für uns enorm wertvoll. Dieses Projekt wird das Gesicht unserer Stadt nachhaltig prägen – mit einem modernen Bahnhofsumfeld, einer sicheren Unterführung, neuen Aufenthaltsflächen und einer lebendigen Mitte.

Aber auch in stilleren Momenten zeigte sich, was unsere Stadt zusammenhält. Die Arbeit der Feuerwehr und der vielen Hilfsorganisationen war im vergangenen Jahr wieder unverzichtbar. Ob Brände, technische Hilfseinsätze oder Unterstützung bei Veranstaltungen – auf unsere Einsatzkräfte ist Verlass. Dafür gebührt ihnen unser tiefster Dank. Besonders hervorheben möchte ich aber auch die vielen Menschen, die in anderen Ehrenämtern und Vereinen Herausragendes geleistet haben und unsere Heimatstadt prägen.

So hatten wir auch 2025 wieder viele Möglichkeiten zu feiern. Unsere großen Feste, die alle ehrenamtlich organisiert und getragen werden, brachten die Menschen zusammen und verliefen auch durch die gute Zusammenarbeit friedlich und sicher. Beim Familien- und Stadtfest, den Schützenfesten, dem Weinfest, dem Lehrter Citylauf, Oktoberfest in Ahlten, Dreschefest in Immensen, Süd- gegen Norddorf in Sievershausen, den vielen Weihnachtsmärkten, Seniorenfesten und vielen Veranstaltungen trafen wir uns und feierten miteinander.  Zwei besondere Jubiläen feierten das Schützencorps mit 150 Jahren und der Spielmannzug Lehrte mit 100 Jahren. Besondere Jahrestage hatten das Bluesfestival, welches bereits zum 40. Mal stattfand und das Fest der Stimmen des Lehrter Männerchors zum 40-jährigen Bestehen des Fachwerkhauses. Die Rocknacht und das Schlager Open Air komplettierten das musikalische Angebot. Hierneben fanden viele gute Konzerte in unseren Kirchen und Veranstaltungsräumen statt. Viele Theaterveranstaltungen im Forum, der Abend der Kleinkunst, die „Brummerbühne“ und die „Unverzagten“ brachten hohe Qualität und Humor auf die Bühnen in Lehrte und uns viele schöne Stunden. Diese Aufzählung könnte ich noch endlos fortsetzen. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass gerade solche Veranstaltungen in allen Ortsteilen unserer Stadt einen enormen Beitrag zum gemeinschaftlichen Zusammenleben leisten.

Auch die Kleinsten in unserer Stadt hatten Grund zum Feiern. So konnten die Kindertagesstätten Drosselweg und Saturnring ihr 30- bzw. 25-jähriges Bestehen mit einem bunten Kinderprogramm begehen.

Und auch unsere Zentralkläranlage hat mit einem Tag der offenen Tür zu ihrem 30. Jahrestag unzählige Besucherinnen und Besucher angelockt und interessante Einblicke in die wertvolle Arbeit rund um die Abwasseraufbereitung gegeben.

Ein Highlight war sicher auch die erste Lehrter Umweltwoche im März, die unter großem Bürgerinteresse stattfand. Sie hat gezeigt, wie viele Menschen sich in unserer Stadt für Klima, Natur und Nachhaltigkeit einsetzen. Ob Klimawanderung, Saatgutbörse, Workshops oder Müllsammelaktionen: Lehrte hat Verantwortung übernommen – nicht mit großen Worten, sondern mit konkreten Taten. Mein Dank gilt allen Ehrenamtlichen, Vereinen und Familien, die mitgemacht haben, aber auch unseren Stadtwerken, die mit Bildungsangeboten und Energieberatung ein zuverlässiger Partner sind.

Damit komme ich letztendlich zu einem, mir sehr am Herzen liegenden Thema, der Zukunft der medizinischen Versorgung in Lehrte. Nach der Schließung des Krankhauses stehen wir im engen Austausch mit der Klinikum Region Hannover GmbH. Dabei geht es im Kern darum, neben der bereits feststehenden Neuerrichtung eines Regionalen Gesundheitszentrums (RGZ) auch die Bestandsgebäude nachhaltig mit einem breiten Mix an medizinischer Versorgung zu nutzen. Hierzu hat es in einem Interessenbekundungsverfahren zahlreiche Bewerbungen unterschiedlicher Branchen wie z.B. fachärztliche Versorgung, Pflegedienstleistungen, Rehabilitationsmaßnahmen, soziale Wohngruppen und dergleichen gegeben. Konkrete Angebote sollen Anfang 2026 ausgewertet werden. Dabei bin ich zuversichtlich, dass es gelingen wird, die bestmögliche medizinische Versorgung für die Bevölkerung zu gewährleisten, wenngleich diese sicherlich kein vollwertiges Krankenhaus ersetzen werden. Ich sehe meine Aufgabe darin, eine geeignete Nachnutzung zu ermöglichen und die beste medizinische Versorgung für Lehrte zu erreichen.

Zuversichtlich sollten auch Sie, liebe Lehrterinnen und Lehrter, das Jahr ausklingen lassen. Genießen Sie die Zeit zum Jahresende im Kreise ihrer Familien und schauen auch dort zurück auf Vollbrachtes und voraus auf Bevorstehendes. Ich wünsche uns allen mehr Gelassenheit und manchmal etwas mehr Geduld mit einer großen Prise Humor.

Das Jahr 2025 geht nun zu Ende und vor uns liegt ein neues Jahr mit vielen Hoffnungen und guten Vorsätzen. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass das neue Jahr viele freudige und aufregende Ereignisse bereithält und Ihnen vor allem Gesundheit und persönliches Wohlergehen bringen möge.

Ihr 

Frank Prüße