Kooperationsnetzwerk Nachbarschaftshilfe

Fortführung der Nachbarschaftshilfe

Die Corona-Pandemie nimmt weiter deutlich Einfluss auf das öffentliche Leben. Der Aufruf „Bleibt zu Hause“ ist erneut in aller Munde. Auch ältere und chronisch erkrankte Menschen beschäftigen sich mit der Frage, wie sie in Anbetracht der bedenklich steigenden Corona-Infektionen ihren Alltag organisieren sollen. Gerade im Hinblick auf den erst bevorstehenden und lang anhaltenden Winter ist die Verunsicherung groß. Obwohl alle sich nach Normalität sehnen, gilt es, sich mit dem andauernden Ausnahmezustand zu arrangieren.

Hier können ein gutes Netzwerk aus Helfenden und Hilfesuchenden und vor allem der Zusammenhalt von Menschen wertvolle Strategien sein, die sich bereits im Frühjahr bewährt haben.

Gülten Gailus und Nadine Francksen loben die konstruktive und unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartnern, die sich im Frühjahr zu Beginn der ersten Welle der Corona-Pandemie, zum Kooperationsnetzwerk Nachbarschaftshilfe zusammengeschlossen haben. Im Namen der Stadtverwaltung riefen Frau Gailus (Ansprechpartnerin für Migration und Teilhabe) und Frau Francksen (u.a. Ansprechpartnerin für Senioreninnen und Senioren) das Netzwerk ins Leben, um für alleinstehende Menschen, die zur Risikogruppe zählen, fürsorgliche und verlässliche Nachbarschaftshilfe zu organisieren. Gemeinsam mit Frau Sandra Oelker (Ansprechpartnerin Migration und Teilhabe) bilden sie die Vermittlungsstelle, an die sich nach wie vor Hilfesuchende wenden können. Die Kontaktdaten finden sie nebenstehend außerdem sind die Ansprechpartnerinnen unter der email Adresse hilfe@lehrte.de erreichbar. 

Soziale Initiativen, Vereine, Verbände und Kirchengemeinden sind hieran federführend beteiligt. Sie stellen und unterstützen tatkräftig die Helferteams, die in Lehrte und allen Ortsteilen aktiv sind. Die Helferinnen und Helfer erledigen kurzerhand Einkäufe, besorgen Medikamente bei der Apotheke, führen den Hund Gassi oder sorgen am Telefon für eine Aufheiterung.

Frau Dumke, Netzwerkpartnerin vom Diakonischen Arbeitskreis der Kirchengemeinde Sievershausen, gibt einen Einblick in Ihre Erfahrungen. Die Abgeschnittenheit vom normalen Alltagsleben ist für Seniorinnen und Senioren sehr belastend. Daher sind es vor allem die kleinen Gesten, ein handgeschriebener Brief, ein Gespräch an der Haustür oder am Telefon, die für eine willkommene Abwechslung im ansonsten eher tristen Alltag sorgt. Frau Francksen ergänzt, die Herbst- und Vorweihnachtszeit lädt ein, um selbst kreativ zu werden und womöglich alte Hobbys wieder aufleben zu lassen. Vom Puzzle über Handarbeiten bis hin zum Malen, Gestalten von Fotoalben und Plätzchen backen hilft jede Form von Aktivität gegen Langeweile in der Corona-Isolation.

Frau Gailus stellt heraus, dass der Schwerpunkt des Kooperationsnetzwerkes Nachbarschaftshilfe bei der Sicherstellung der häuslichen Versorgung liegt, der persönliche Austausch ist für alle ein gewinnender Nebeneffekt. Ebenso lassen sich sprachliche Barrieren kurzerhand überwinden. Erfreulicherweise stehen die Stadtteilmütter zur Verfügung, um in Kurdisch, Arabisch und Türkisch zu übersetzen.

Das Kooperationsnetzwerk richtet eine besondere Aufmerksamkeit auf Seniorinnen, Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen sowie Immunschwäche. Doch es ist auch für all diejenigen Lehrterinnen und Lehrter da, die sich in häuslicher Quarantäne befinden und über kein persönliches Netzwerk aus Freunden und Familie verfügen. In diesem Zusammenhang berichtet Frau Oelker über einen verzweifelten Anruf einer Frau, die sich kürzlich mit ihrer Familie in häuslicher Quarantäne befand. Von jetzt auf gleich war sie mit ihrer Familie genötigt, in der Wohnung zu verbleiben. Was nun? Auf der Internetseite der Stadtverwaltung wurde die Frau auf die Vermittlungsstelle des Koordinierungsnetzwerkes Nachbarschaftshilfeaufmerksam. Ein Anruf und die Vermittlungsstelle leitete den Kontakt zum Helferteam des Lehrter Sport-Vereins. Ein Wocheneinkauf wurde getätigt und der Kontakt zwischen dem Helferteam und der Familie bestand bis zum Ende der Quarantäne.

Diese Beispiele machen Mut, dass wir die momentane Situation gemeinsam überwinden und zeugen von einer großen Solidarität und Mitmenschlichkeit in Lehrte und allen Ortsteilen. Nutzen Sie das Angebot der Nachbarschaftshilfe oder tragen Sie die Informationen an Hilfesuchende weiter. Bitte beachten Sie hierzu auch die Informationsblätter der örtlichen Initiativen (Ahlten, Immensen,Sievershausen) und des Kooperationsnetzwerkes, die als PDF auf dieser Seite hinterlegt sind.