Ausstellungen

Alexia Krauthäuser

Crash
In den Gemälden wie Collagen werden Räume und Begegnungen geschildert, die sich einer genauen Verortung und zeitlicher Einordnung entziehen. Einzelne Figuren scheinen zu einer Expedition in unbekannte Dimensionen oder Zeitalter aufgebrochen zu sein und schweben im Raum. Andere Personen oder Tiere wirken wie Beobachter oder Beobachtete in einer Studie mit unbekanntem Inhalt, wobei die Perspektive nicht eindeutig ist.

Der mit Versatzstücken aus der Realität versehene Bildraum, der in verschiedene Flächen und Volumen zergliedert ist, bleibt rätselhaft. Fließende Farben treffen auf strukturierte Formen, bilden scharfe Grenzen oder scheinen sich in einem Prozess stetig zu verbinden und zu verändern. Die Bewegung erfasst dabei einen Teil der Bildinhalte und Figuren, während andere in einer starren Position verharren. Die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Handlungsebenen kann sich auf Vergangenes wie Zukünftiges beziehen.

Alexia Krauthäuser arbeite mit hochpigmentierter Lasurfarbe, die sie in zahlreichen Schichten übereinander aufträgt und zum Teil wieder entfernt. Die Transparenz der Farbe lässt untere Schichten sichtbar und erzeugt so eine Räumlichkeit, die keine Festigkeit besitzt, sondern atmosphärisch wirkt.

Die aus Bergisch Gladbach stammende Künstlerin hat in Münster und Düsseldorf Bildende Kunst studiert. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Finissage mit Künstleringespräch - Sonntag, 4. Februar 2024, 16.00 Uhr

Vorschau

Marina Schulze

Friederike freigestellt
Die Künstlerin befasst sich ihren großformatigen Gemälden mit Oberflächen, die sie einer genauen Untersuchung unterzieht. Aufgrund einer stark vergrößerten Darstellung treten die Strukturen und Farben hervor, werden zu Falten oder Erhebungen, Verfärbungen oder Verkrustungen einer unbekannten Landschaft. Ein Vexierspiel zwischen Abstraktion und Hyperrealität entsteht, bei dem Alltägliches den Blick irritiert und fesselt.

In der Ausstellung in Lehrte steht das Portrait einer schätzungsweise 1250 Jahre alten Eiche im Fokus, die den Namen Friederike trägt. Sie steht im Hasbruch im Oldenburger Land, der bereits im 19. Jahrhundert von Malern entdeckt wurde. Marina Schulze hat die Eiche im Laufe eines Jahres bei unterschiedlichen Witterungs- und Lichtverhältnissen aufgesucht und Farbeindrücke in subjektiven Aquarellen festgehalten. Im Atelier sind daraus 1250 einzelne Farbkarten in Postkartengröße entstanden, die erstmals in einer Wandinstallation, ergänzt durch Gemälde, gezeigt werden. Das analytische Portrait lässt den farblichen Reichtum eines einzigen Baumes im Zyklus der Jahreszeiten hervortreten.

Marina Schulze hat an der Hochschule für Künste in Bremen bei Karin Kneffel, bei der sie Meisterschülerin war, und Katharina Grosse studiert. Sie lebt und arbeitet in Bremen und ist in zahlreichen Ausstellungen mit ihren Werken vertreten.

Eröffnung: Freitag 9. Februar 2024, 19.00 Uhr
Dauer der Ausstellung: bis 7. April 2024